Skulptur aus Flachstahl | Rundstahl und Fliederholz | 190cm x 60cm x 60cm
Der Hl. Sebastian ist skelettartig dargestellt. Sein Körper, angedeutet durch einen spiralenförmigen Torso und eine tragende Säule, ist von Pfeilen durchbohrt.
Die vielfältigen Gesichter Sebastians in der Kunstgeschichte sind der Grund für dessen unterschiedliche subkulturelle Aneignungen. Soziale Gruppierungen wie Homosexuelle und Aidskranke identifizieren sich mit dem Hl. Sebastian.
Beim Thema "Heilige" interessiert mich der Blick auf die "Zwischenräume". Richte ich meine Aufmerksamkeit auf "das Dazwischen", so kann ich es durch Intuition und Gespür auch sinnlich wahrnehmen.
Wenn wir auf die Zwischenräume, auf das Durchsichtige dieser Skulptur schauen, können wir erspüren, was Sebastian zum "Heiligen" macht. Es ist der "Lebenshauch", der "Atem Gottes", der "heilige Geist", der in unserer materialistischen Welt kaum mehr wahrgenommen wird. "Hauch" und "Atem" gehören zu den Anfangsbedeutungen des Wortes "Seele", die früher bildlich auch als Wind dargestellt wurde.
Reduziert auf die wissenschaftliche Formel von Sauerstoff ist dieser "heilige Welten-Geist" gegenwärtig allerdings hinter den Abgasen der materiellen und seelischen Luftverschmutzung verschwunden.
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