Aquarell | Acryl | Öl | Polyester | Rosen Blätter |
91 x 131cm
Entstehungsjahr: 2005
Ernst zu sein 1.1. Weil ich solche Bilder nicht mehr male. Dieses Bild hat noch immer eine große Kraft für mich, obwohl Ich es lange zur Seite gelegt habe. 'Madonna mit Rosen' ist für mich ein 'Heilige'.
Ernst zu sein 1.2. Weil wir noch immer denken, dass gegenständliche Bilder eine Realität haben. Das ist ein Kunstgenuss. Wenn ich gegenständliche Bilder vernichtet habe, war das für manche eine schreckliche Tat; gegen etwas 'Heiliges'.
Ernst zu sein 1.3. Weil Ironie, Zynismus und Coolness schon ihren Platz in der geistigen Welt haben, möchte ich es nicht auch noch auf der Erde verbreiten, besonders wenn ich ein Bild male. Wenn ich ein Kunstwerk schaffe, bin ich schon im Himmel und in der Hölle.
Dieses Bild ist ein MICHAELISCHES BILD. Es geht um die Überbleibsel einer Tat. Ein geistiger Kampf. Was sind die Überbleibsel?
Das sind die Rosenblätter. Meine Metapher für geistiges Blut, Drachenblut, die vom Himmel fallen und umgewandelt sind. Sie sind blass geworden, ausgetrocknet und Staub.
Dieses Bild ist ein OSTERN/FRÜHLINGS BILD.
Im Zentrum dieses Bildes gibt es Maria, sie fängt an zu stillen (das Christkind ist nicht mehr sichtbar.) Rundherum gibt es alte Götter von Botticelli 'Geburt der Venus' und 'Primavera'.
Auf der linken Seite bläst Gott "Zephyr". In "Geburt der Venus" bläst er Venus zum Ufer. Der blau/grau gemalte Gott auf der rechten Seite in Botticellis Bild "Primavera" ist ebenfalls Zephyr, der in wilder Leidenschaft für Chloris entbrannt ist - und so verwandelt sich Chloris in Floris. Floris kündet den Frühling an.
In meinem Bild gibt es einen inneren, imaginativen Raum, der Brustkorb Marias, einmal ein Garten, einmal ein See.
Dieses Bild ist aber eine Überwindung des Todes, darum passen Maria und in 'Primavera' Merkur zusammen.
2004 beschäftigte ich mich malerisch mit Holzmaserung. So warm und lebendig wirkt das Holz, aber gleichzeitig ist es tot. Eine Weiterentwicklung war eine Schicht mit dunklem Polyester darüber.
Ich habe das ganze Bild übermalt mit Holzmaserung und schwarzem Polyester, weil es eigentlich ein abstraktes Bild ist. Es geht um das leicht sichtbare Kreuz und den durchscheinenden Nagel und das geistige Auge, das weint. Alle Gegenstände sind nur Wegweiser zu dieser Geschichte. Und weisen auf den Kampf zwischen dem Wahren, Lebendigem und dem Toten hin.
Maria schaut in die Ferne, sich bewusst darüber, was mit ihrem Kind in der Zukunft passieren wird.
Die Tat des Überwindens ist eine Michaelische Tat.
Natürlich ist das meine Interpretation.
Mark Rossell. Radlberg 22.10.2008
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